Leitsatz:
1. Hat die Versorgungsverwaltung nach §§ 10-24a BVG eine andere als eine Sachleistung erbracht, so kommt als Rechtsgrundlage für einen Erstattungsanspruch gegen einen anderen öffentlich-rechtlichen Leistungsträger nicht § 18c Abs 6 S 2 BVG, sondern § 105 SGB 10 in Betracht.
Orientierungssatz:
Bestimmung einer Vorrangigkeit durch § 18c Abs 6 S 2 BVG:
1. Für eine am Zweck des § 18c Abs 6 S 2 BVG - der Bestimmung einer Vorrangigkeit - orientierte Auslegung ist entscheidend, daß der andere Träger zur Geldleistung wenn auch nicht verpflichtet, so doch jedenfalls nach seinem pflichtgemäßen Ermessen berechtigt und die Erbringung der Geldleistung zumindest mittelbar wegen der nach dem BVG gewährten Sachleistung unterblieben ist (vgl BSG vom 30.5.1978 1 RA 81/77 = BSG SozR 3100 § 18c BVG Nr 9).
2. Die Versorgungsverwaltung kann aufgrund der Vorschrift des § 18c Abs 6 S 2 BVG die Erstattung von Kosten für den einem Schwerbeschädigten nach §§ 10 Abs 2, 11 Abs 1 Nr 4 BVG gewährten Zahnersatz von der Krankenkasse verlangen, bei der der Schwerbeschädigte versichert ist.
Fundstelle:
SozR 3100 § 18c Nr 19 (LT1)
BSGE 63, 134-139 (LT1)
RegNr 17815
MittSozAuf BE 1988, Nr 4, 3-4 (LT1)
USK 8855 (LT1, OT1-2)
KVRS A-7500/9 (LT1)
Die Leistungen 1989, 278-284 (LT1, OT2)
Rechtszug:
vorgehend SG Berlin 1984-03-23 S 72 Kr 393/81
vorgehend LSG Berlin 1985-08-28 L 9 Kr 51/84