Urteil
Krankenversicherung - Hilfsmittel - Elektrorollstuhl - Betriebskosten - Verkehrshaftpflichtversicherung - Erstattungsanspruch des Sozialhilfeträgers bei vorläufiger Leistungspflicht

Gericht:

BSG 3. Senat


Aktenzeichen:

3/1 RK 56/93


Urteil vom:

14.09.1994


Grundlage:

  • SGB 10 § 104 Abs 1 Fassung 1982-11-04 |
  • SGB 10 § 102 Fassung 1982-11-04 |
  • SGB 5 § 33 Abs 1 Fassung 1988-12-20 |
  • BSHG § 44 Fassung 1991-01-10

Leitsatz:

1. Der Anspruch auf Versorgung mit einem Elektrorollstuhl als Hilfsmittel umfaßt in der gesetzlichen Krankenversicherung auch die Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung.

Orientierungssatz:

1. Die Anführung des § 44 BSHG in den Gesetzesmaterialien zu § 102 SGB 10 als Beispiel für die gesetzliche Vorleistungspflicht ist irreführend, vielmehr richtet sich nach der Rechtsprechung des BSG der Erstattungsanspruch des Sozialhilfeträgers wegen der sogenannten Systemsubsidiarität der Sozialhilfe stets nach § 104 SGB 10, selbst wenn der Sozialhilfeträger seine vorläufige Leistungspflicht aus § 44 BSHG angenommen hat (vgl BSG vom 27.6.1985 - 8 RK 34/84 = SozR 2200 § 182b Nr 32). § 102 SGB 10 kommt nur bei grundsätzlich gleichrangig verpflichteten Leistungsträgern in Betracht.

Fundstelle:

SozR 3-0000 RegNr 21744 (BSG-Intern)

Rechtszug:

vorgehend SG Stuttgart 1992-06-17 S 10 Kr 2403/91
vorgehend LSG Stuttgart 1993-08-20 L 4 Kr 1248/92

Rechtsweg:

Es liegen keine Informationen zum Rechtsweg vor.

Quelle:

JURIS-GmbH
Leben und Weg 05/1995

Referenznummer:

KSRE043130218


Informationsstand: 07.03.1995